Eine angenehme Zeit verbrachte Johann Sebastian Bach ab 1717 als Hofkapellmeister beim musikliebenden Fürsten Leopold in Köthen. Hier entstanden seine Kammermusikwerke für Gambe und Cembalo. Der melodische Reichtum der Sonate in D-Dur kam auch mit Cello und Klavier bestens zur Geltung, als das Duo Neckelmann-Reichow sie am Anfang ihres Konzertes im Stiftersaal des Klingenmuseum vortrug.

Der Cellist Arne Neckelmann und der Solinger Pianist Marc Reichow haben sich bereits zu Studentenzeiten zu einem Duo zusammengefunden und sind seither in vielen Ländern - zuletzt noch in Chile - mit großem Erfolg aufgetreten.

Die nun schon zwei Jahrzehnte währende Partnerschaft hat zu völligem Einklang und blindem Verständnis geführt, was in ihrem Musizieren immer wieder beglückend deutlich wird.

Der Ungar Zoltan Kodaly hat in seinen Werken häufig osteuropäische Volksmusik verarbeitet, so auch in seiner Cellosonate opus 4. Das abwechslungsreiche Werk bot den beiden Interpreten reichlich Gelegenheit, virtuoses Cellospiel mit brillanten Klavierklängen zu mischen.

Als Franz Liszt in Venedig seinem Schwiegersohn Richard Wagner 'La lugubre gondola' (Trauergondel) vorspielte, ahnte wohl niemand, dass hier Wagners baldiges Ableben angekündigt wurde.

Auch in der Fassung für Cello und Klavier war das Stück eine bewegende Trauermusik. Dem Andenken eines früh verstorbenen Sohnes von Robert Schumann widmete Johannes Brahms sein opus 78. Der Vortrag dieser eigentlich für Violine und Klavier geschriebenen Sonate durch Arne Neckelmann und Marc Reichow wurde zum beeindruckenden Höhepunkt ihres Konzertes.

Am Ende gab es dann mit einer Rhapsodie des Cellovirtuosen David Popper (1843-1913) schwungvolle Zigeunerklänge auf höchstem technischem Niveau.

In der Zugabe kam mit einer seiner Petitessen Richard Wagner noch selbst zu Wort.